Wie hoch ist der Tagessatz eines Fotografen? Wieviel kann ich als Fotograf verlangen?
Diese Fragen taucht immer wieder auf, wenn ich mit Menschen spreche, die Ihr Hobby, ihren Traum, gerne zum Beruf machen möchten.
Darum möchte ich Dir hier einmal meine eigenen Sätze offenlegen und auch Anregungen und Tools bieten, Deinen eigenen Tagessatz zu kalkulieren und kritisch zu hinterfragen.
]]>Wie hoch ist der Tagessatz eines Fotografen? Wieviel kann ich als Fotograf verlangen?
Diese Fragen taucht immer wieder auf, wenn ich mit Menschen spreche, die Ihr Hobby, ihren Traum, gerne zum Beruf machen möchten.
Darum möchte ich Dir hier einmal meine eigenen Sätze offenlegen und auch Anregungen und Tools bieten, Deinen eigenen Tagessatz zu kalkulieren und kritisch zu hinterfragen.
Die Preise auf dem Markt sind unglaublich unterschiedlich und es ist kaum möglich einen Überblick zu bekommen, da ganz viele fotografen nicht damit rausrücken wollen wie ihre Tagessätze aussehen. Auf den Websiten findet man selten Preise und wenn man nachfragt, bekommt man nur schwammige Antworten.
Wenn Du als Fotograf von Deiner Arbeit leben möchtest, dann ist gerade diese Frage aber essenziell!
Viele - vorallem neue - Fotografen tun sich echt schwer mit dieser Kalkulation und orientieren sich an den, für sie sichtbaren, Durchschnittspreisen. Dabei merkt man (vermeintlich) schnell, dass man von der Arbeit als Fotograf kaum noch leben kann. Aber stimmt das denn?
Sicher, die Tagessätze aus den 90ern oder 00ern, in denen das ein sehr lukratives Geschäft war, sind heute utopisch. Aber heisst das auch, dass man das Leben als Fotograf nicht mehr bestreiten kann? Ich glaube nicht! Auch heute ist das noch möglich.
Ich glaube sogar, dass die Geheimniskrämerei vieler Fotografen dazu führt, dass Diskontpreise begünstigt werden. Damit graben sie sich eigentlich selbst das Wasser ab. Warum? Wenn man sich selbstständig machen möchte und seine Preise kalkulieren muss, liegt es nahe, dass man sich im näheren Umfeld schlau macht. Einen erfolgreichen Profi kann man ja aus genannten Gründen selten fragen. Die anderen Hobbyfotografen und jene die sich erst kürzlich selbstständig gemacht haben leiden unter dem selben Problem und so ergeben sich Preise, die weit unter dem Wert der Arbeit liegen und dazu führen, dass man kaum davon leben kann. Profis müssen dann mit Dumpingpreisen konkurrieren. Und da schliesst sich der Kreis. Der Marktwert der Fotografie sinkt immer weiter.
Preiskalkulation, Businessplan, Produktgestaltung, Zielgruppenanalyse und Marketingstrategie sind für kreative Menschen, wie Fotografen, eine eher trockene Angelegenheit. Aber dringend notwendig! Will ich davon leben, dann muss ich mir auch über die Organisation und Kostenseite meines Unternehmens klar sein.
Eigentlich ist die Kalkulation relativ einfach. Es braucht dazu keinen Unternehmensberater, für den das Geld in den meisten Fällen ohnehin nicht vorhanden ist.
Grundsätzlich muss man nur eines tun. Alles aufschreiben, was man aufwenden muss, damit man von seiner Arbeit leben kann. Und damit meine ich - ALLES!
Alles was Du privat zum Leben brauchst und alles was die Firma zum überleben braucht, das musst Du in Zukunft über Deine Kunden erwirtschaften. Ansonsten ist es keine Firma, sondern ein Hobby, das sich vielleicht selbst finanziert aber mehr eben nicht. Und da kommt für viele das Aha! Erlebnis und sie merken, dass man mit kleinen Preisen nicht überleben kann.
Der Einfachheit halber rechne ich mit Euro, aber zur Zeit sind EUR und CHF sowieso fast 1:1
Ein einfaches Beispiel vorweg. Deine Kamera hat 2'000 Euro gekostet. Die technische Entwicklung erfordert es, alle 4 Jahre eine neue Kamera zu kaufen. Somit muss ich 500 Euro pro Jahr zurücklegen, damit ich regelmässig meine Kamera erneuern kann. Und das ist nur ein Teil des Equipments. Irgendwann braucht man einen neuen Blitzkopf, neue Reflektoren, ein neues Objektiv. Und auch in der Infrastruktur braucht es wiedermal einen neuen Mac / PC, etc. Je mehr Dir hier einfällt, umso weniger Überraschungen hast Du am Ende.
Dann rechnest Du mal aus: Wieviele Arbeitstage habe ich denn zur Verfügung? Das Jahr hat 365 Tage. Ich kann aber aus eigener Erfahrung davon abraten, auch so viele Arbeitstage einzuplanen. Grundsätzlich sollte man ja mit einem "normalen" Arbeitspensum durchs Jahr kommen. Du arbeitest in Deinem anderen Job ja auch nicht das ganze Jahr und bekommst einen Gehalt, mit dem Du leben kannst.
Das Jahr hat 365 Tage wovon wir folgendes abziehen müssen:
Den Landesdurchschnitt der Krankheitstage (in der Schweiz sind das 10 - 13), den gesetzlichen Mindesturlaub für Arbeitnehmer (CH = 20). Als Arbeitnehmer hast Du den ja auch. Wie Du mit dem letztlich umgehst, kannst Du selbst entscheiden, kalkulieren solltest Du ihn aber mal. Schliesslich möchtest Du auch irgendwann wieder in den Urlaub, auch wenn das in den ersten Jahren Deiner Selbstständigkeit eher weniger der Fall sein wird. Dann hat das Jahr noch Feiertage. In der Schweiz sind das je nach Kanton +/- 8. Auch zu berücksichtigen sind Wochenenden. Der Fotograf arbeitet meist an den Wochenenden, das heisst aber nicht, dass eine Erholungsphase nicht nötig ist. Die müsste man dann eben an anderen Tagen einplanen. 52 Wochen hat das Jahr, das sind 104 Wochenendtage.
Somit kalkulieren wir:
365 Tage / Jahr
- 10 Krankheitstage
- 20 Urlaubstage
- 8 Feiertage
- 104 Wochenendtage
Das ergibt in Summe 223 Arbeitstage.
Wenn Du 25'000 Euro im Jahr verdienen möchtest, dann musst Du für diesen Gewinn auch Steuern und Sozialversicherung bezahlen. In der Schweiz können wir überschlagsmässig etwa 20% für beides rechnen, in Österreich 30%. Bitte nagel mich da nicht fest, genaue Zahlen kann Dir ein Steuerberater / Treuhänder liefern.
Das heisst: für 25'000 Euro Nettolohn muss ein Umsatz von 32'500 (bei 30% siehe oben) generiert werden. Wenn wir annehmen, dass die Firma noch 25'000 pro Jahr kosten verursacht - und glaub mir, das ist vorsichtig kalkuliert - dann musst Du schon 57'500 Umsatz machen, damit Du 25'000 Euro Nettolohn hast, was ca. 12 x 2100 Euro entspricht! Bist Du MwSt.-pflichtig, dann kommen in der Schweiz noch 8% oder in AT 20% oben drauf. Das sind in AT dann schon 69'000 Euro Umsatz, damit Du noch Deine 25'000 / Jahr Gehalt bekommst.
Das ist natürlich nur eine ganz grobe Überschlagsrechnung.
80% aller selbstständigen Fotografen scheitern in den ersten 5 Jahren! Und wie in vielen anderen Branchen scheitern die meisten nicht an den fachlichen Fähigkeiten sondern an den wirtschaftlichen.
Genau! Wir haben jetzt mal den Umsatz abgesteckt den Du brauchst. Was bedeutet das für den Tagessatz?
Wir hatten 223 Arbeitstage berechnet. Jeder Arbeitstag hat 8 Stunden. Natürlich arbeitet ein Selbstständiger in den ersten Jahren mehr, aber das in die Kalkulation einzubeziehen führt unweigerlich zur Selbstausbeutung.
Bei angenommenen 79’000 Ziel-Umsatz sind das ca. 355 Euro / Tag, oder 45 Euro pro Stunde. Nicht viel?
Das ist nicht der Stundensatz, den Du Deinen Kunden verrechnen kannst, sondern der Stundensatz, den jede einzelne Stunde, die Du in Dein Unternehmen investierst kostet. Das heisst, auch Zeit in der Du Dich um Dein Marketing kümmerst, das auch nochmal Geld kostet. Selbst die Zeit, die Du diesen Artikel liest, gehört eigentlich schon dazu! Zeit, die Du in Ausbildung investierst, Kundentermine hast, Gespräche führst, deine Social Media Kanäle pflegst, deine Buchhaltung erledigst, etc.
Realistischerweise geht man davon aus, dass Fotografieren an Sich nur etwa 15% der Arbeit des Fotografen ausmacht.
Jetzt bist Du nicht mehr „nur“ Fotograf, sondern Unternehmer!
Wieviel Zeit benötige ich für einen Auftrag? Wenn Du 1 Tag vor Ort beim Kunden fotografierst, dann hast Du auch etwa 2 Tage weitere Arbeit. Am Auftrag, aber auch an Deinem Unternehmen. Das beginnt im Grunde mit der Kundenakquise, dem Kundengespräch, Angebot kalkulieren, Bilder entwickeln, Rechnung schreiben, nachfassen, Downloads bereit stellen, Korrespondenz, Buchhaltung etc.
So musst Du also für 1 Tag, den Du beim Kunden fotografierst etwa 3 Tage Deiner Zeit kalkulieren, damit Dein Unternehmen über das Jahr gesehen den Zielumsatz von 79'000 Euro erwirtschaften kann.
Das bedeutet: Der Tagessatz für Dich als Fotografen beträgt ca. 1065 Euro! Oder anders gesagt, Dein Stundensatz als Fotograf beträgt etwa 133 Euro.
Wenn Du jetzt denkst, das ist viel, dann nur, weil Du bisher von viel niedrigeren Preisen ausgegangen bist und bisher vielleicht das ganze als Hobby kalkuliert hast.
Von einem Beruf zu leben, bedeutet viel mehr als nur ein paar Euro nebenbei zu verdienen, wenn durch Deine Haupttätigkeit bereits alle Kosten gedeckt sind. Jetzt musst Du all Deine Kosten über Deine Arbeit als Fotograf tragen.
Und glaube mir - denn ich weiss es - auf Dauer kannst Du nicht 7 Tage die Woche arbeiten, mit 16 Stunden Tagen! Genau das passiert aber, wenn Du zu günstig kalkulierst. Gerade als Fotograf lebt man von der Leidenschaft zu dem was man tut und der eigenen Kreativität!
Kreativität entsteht aber nicht mit dem Druck im Nacken, dass man morgen nicht weiss, wie man seine Pizza bezahlt. Kreativität braucht Freiraum um zu entstehen.
Als Hobbyfotograf kann ich auch mit 40 Euro die Stunde leben und wenn ich mich dann selbstständig mache…
Aber wenn ich günstig bin, bekomme ich leichter Kunden.
Nein! Du akquirierst damit nur Kunden, die nicht bereit sind mehr als 40 Euro die Stunde zu bezahlen! Wenn Du dann teurer wirst, weil Du Dich selbstständig machst, dann verändert sich Deine Leistung als Fotograf deswegen nicht und der Kunde wird nicht einsehen, warum er nun für das Gleiche den dreifachen Preis zahlen muss. Somit stehst Du wieder am Anfang, oder arbeitest zu Preisen von denen Du nicht leben kannst weiter. Beides ist keine Option!
Professioneller Fotograf zu sein ist mehr als tolle Bilder machen. Es bedeutet, als Unternehmer zu denken!
Habe also Mut, Deine Leistung nicht unter Wert zu verkaufen! Das bringt weder Dir noch den anderen was! Und Dumpingpreise machen den Markt nur kaputt. Damit gräbst Du Deiner eigenen Zukunft das Wasser ab, wenn Du als Fotograf selbstständig sein möchtest.
Für alle, die es bis hierhin geschafft haben, gibt es eine kleine Belohnung.
Meine Betriebskalkulation kostenlos zum Download.
Das ist meine Musterkalkulation für Excel / Numbers, die Du nutzen kannst um Dir etwas Klarheit zu schaffen, über Deinen notwendigen Tagessatz.
Ganz ehrlich! Ich werde mit allem was ich mache auch nicht reich. Als Art Director und Agenturinhaber hatte ich viel mehr Gehalt als heute. Aber ich konnte meine Leidenschaft zum Beruf machen und das ist unbezahlbar.
Man darf auch nicht vergessen, dass die Popularität in der Branche zwar dazu führt, dass ich Workshops in ganz Europa anbieten kann, was zwar total Spass macht, aber nicht wirklich lukrativ ist. Für die Akquise von Businesskunden hilft das aber keineswegs.
Was verdiene ich als Fotograf?
Mein Tagessatz liegt bei CHF 1600.-
In der Schweiz völlig normal. Ich würde sagen, meiner Erfahrung nach, leicht im etwas unteren Durchschnitt. Realistischerweise bin ich etwa 3 - 4 Tage im Monat als Fotograf gebucht, den Rest mache ich mit Workshops (bei denen der Tagessatz deutlich niedriger ist) und ab und an Coachings (die auch Vorbereitung und Nachbetreuung inkludieren). Auch durch meinen Online Shop, der monatlich etwa CHF 1'600 Umsatz macht. Aber da gehören noch Marketingkosten, Produktionskosten und meine Zeit als Layouter, Grafiker und Fotograf dazu (Umsatz ist nicht gleich Gewinn). Kein lukratives Geschäft, aber eben das was mir Spass macht. Insgesamt arbeite ich tendentiell 6 oder 7 Tage die Woche, aber nehme mir die Freiheit, auch mal an einem Dienstag Nachmittag an den See zu gehen, wenn das Wetter gut ist und die Arbeit das erlaubt.
Unterm Strich liegt mein monatlicher Umsatz bei etwa 5'000 – 7'000 Schweizer Franken. Abzüglich aller Kosten sind das noch etwa 3'000 bis 3'800 pro Monat, das ich als Gehalt ausbezahlen kann. Zum Vergleich: Ein Angestellter Grafiker verdient in der Schweiz ca. 6'000 Brutto monatlich und gemäss www.Lohnanalyse.ch verdient ein Lagermitarbeiter durchschnittlich 4'000 Brutto im Monat, was in etwa einer Auszahlung von 3'400 entspricht.
Aber - Ich mache nur was mir Spass macht!
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Dieses Foto wurde in einem kleinen Durchgang zwischen dem Wohnhaus und eines Gebäudes aufgenommen, in der die Eigentümer in der Vergangenheit eine kleine Firma hatten. Heute gibt es ein Haus für die Familie und ein Fotostudio auf der anderen Seite. Alles ist alt und aus Holz. Tatsächlich haben wir dort im Studio einen Fotoworkshop durchgeführt und Angelina war unser Model.
Nach dem Fotografie-Workshop - ich glaube es war ungefähr 18 Uhr im Sommer - fragte ich sie, ob sie Lust hat, ein paar Bilder im alten Teil des Studios zu machen. Es ist im oberen Stock. Nicht für einen Workshop geeignet. Alles ist voller alter Möbel und Sachen. Aber perfekt für mich und sie für eine kurze Session. Und das Licht dort war einfach perfekt.
Das Fenster war wie ein Sechseck. Aber recht einfach und alt. Der Himmel war etwas bewölkt und die Sonne schon auf der anderen Seite des Gebäudes. Wir hatten also perfektes indirektes Licht durch das Fenster. Der Hintergrund dieses Bildes wird durch ein anderes Fenster beleuchtet.
Am Ende des Ganges kann man noch die Ansätze einer Türe erkennen. Aufgrund des kleinen Fensters hatten wir viel mehr Licht in ihrem Gesicht und weniger Licht für den Körper. Dies gibt dem Körper etwas mehr Details. Und sehr wichtig für ein gutes Zeichnen der Form ist, dass sie sich ein wenig von der Lichtquelle weg dreht, sodass wir eher ein Seitenlicht auf ihrem Körper haben.
Das Gesicht ist zum Fenster gedreht, und das ergibt ein weiches und schönes Licht sowie wundervolle Schatten auf ihr Gesicht. Das sehr gute ist der Kontrast in der Gesamtkomposition. Wo sie vom Licht beleuchtet wird, ist der hölzerne Hintergrund dunkel. Wo sie dunkel und im Schatten ist, ist der Hintergrund hell. Wir haben also auf jeder Seite des Modells einen perfekten Kontrast und sie kommt richtig gut aus dem Bild heraus.
Für dieses Bild wollte ich einen Hintergrund, der bereits verschwommen ist, und das Model im Fokus. Da die Augen mit dem Körper in einer Ebene sind, können wir sie leicht fokussieren und den Hintergrund ins Bokeh laufen lassen. Mit einem 85-mm-Objektiv war dies nicht sehr schwierig. Es war mein Sigma Art 85mm auf meiner Nikon D800e. Aber das Bild ist nicht so alt, wie dieses Kameragehäuse vermuten lässt. Ich habe diese Kamera einfach viele Jahre lang benutzt, weil sie mir genau das gab, wonach ich in meiner Arbeit gesucht habe. Normalerweise war die beste Kombination für mich die Leica Summicron-R 50mm für diese Kamera. Für dieses Bild habe ich aus den oben beschriebenen Gründen ein anderes Objektiv gewählt. Beim 85er fällt die Schärfe im Bokeh schneller ab als beim 50er.
Angelina wird sehr oft für Dessous-Aufnahmen gebucht. Das kann ich total verstehen. Aber ich liebe es, mit ihr so zu fotografieren, dass die Sexyness nicht im Fokus steht. Auch wenn es ein Dessous-Bild ist und es natürlich sexy ist, ich liebe ihre Stimmung, die sie mir durch den Ausdruck gibt. Das macht den Unterschied für mich aus. Es ist dort keine sexy Stimmung. Und diese Kombination verleiht dem Bild mehr Tiefe als ein Bild, das nur "Ich bin sexy" schreit. Für mich ist es wichtig zu sagen "Ich bin eine Frau, ein Mensch". Der Respekt für meine Modelle ist mir sehr wichtig.
In der Bildbearbeitung habe ich die Kontraste optimiert und etwas Dodge und Burn gemacht. Um die bereits gezeichneten Formen zu unterstützen. Ich mache nicht gerne viel Nachbearbeitung, aber um das Bild zu optimieren, muss ich die Kontraste etwas verbessern.
Wie sich aus dem obigen Text ableiten lässt, reise ich leicht. Ich trage nur meine Kamera und zwei oder drei Objektive bei mir. Manchmal auch ein Reflektor, aber sonst nichts, wenn ich vor Ort fotografiere.
Immer bei mir - meine 50mm Festbrennweite. Und meistens ein 35mm und / oder ein 85mm. Das ist alles. Es ist irgendwie lustig, wenn Leute mich fragen, ob sie mir mit meiner Ausrüstung helfen können, wenn ich an einem Set ankomme. Ich nehme dann meine Tasche und sage ihnen: "Danke, ich habe bereits alles, was ich brauche!"
Nachtrag 2020: Inzwischen reise ich nur noch mit meinem 35er und 50er. Respektive mit dem Fujinon GF 45mm f/2.8 R WR und dem Fujinon 63mm f/2.8 die durch den Crop-Faktor praktisch 35mm und 50mm ergeben.
Der Kontrast von links nach rechts: Hintergrund dunkel / Modell hell und Modell dunkel / Hintergrund hell.
Zwischen Taille und Arm befindet sich eine Lücke, die die Form aufgrund des starken Kontrasts zwischen Hintergrund und Modell noch mehr formt.
Nase zum Licht, Körper weg vom Licht.
Behalte das Modell im Fokus und bring den Hintergrund in die Unschärfe, damit sich das Model abhebt.
Beine überkreuzen, so dass die Form des Körpers am unteren Rand des Bildes schmaler wird. Gewicht auf ein Bein, um die Hüfte ein wenig zu neigen. Das gibt Form in den Körper. Achte auf die Flaschenform. Schauen mal einfach eine Colaflasche an. Das ist die Form, die wir erreichen wollen - eine schmale Taille.
Und immer Respekt zeigen. Ehrlich an den Menschen vor der Kamera interessiert zu sein, ist der Schlüssel zu schönen Bildern mit einer Stimmung.
Regelmässige Tutorials gibt es im PROGRESS Magazin und Tipps zu Lichtsets in meinem e-book "Set-up\'s fürs Wohnzimmer".
Ich danke Dir für Dein Interesse.
]]>Ich lebe für die Kunst, schöne Bilder zu schaffen und Menschen zum Verweilen einzuladen, diese zu betrachten. Die grösste Freude macht mir ein Sammler, der bei mir ein Bild aus einer limitierten Serie kauft und es sich zu Hause oder im Büro an die Wand hängt. Aber wie bezahle ich meine Miete, meine Versicherungen und komme mit meinen Kindern als alleinerziehender Vater über die Runden? Die Antwort ist klar: "Nicht indem ich schöne Models für die sozialen Medien fotografiere." Es sind auch ganz andere Aspekte wichtig. Rein finanziell gesehen sogar noch viel wichtiger als meine künstlerische Seite.
Erst kürzlich habe ich eine Studie gelesen über Berufsfotografen im Jahr 2019. Umfragen, Zahlen etc. Sehr interessant und ich habe mich in vielen Dingen wieder erkannt und war von einigen überrascht.
Als Fotograf habe ich allerdings ein Problem. Ich fotografiere keine Hochzeiten, Events oder Familien. Das ist für viele Fotografen eine gute Einnahmequelle! Auch das macht es nicht gerade leichter. Aber, ich mag die Business Fotografie. Menschen in ihrem Arbeitsumfeld zu fotografieren, Imagebilder zu kreieren, die für ein Unternehmen interessant sind, das ist etwas das mir Spass macht.
Dann wäre da noch das, was ich am liebsten mache. Die Workshops, Fotoreisen und Coachings und auch das PROGRESS Magazin. Die Arbeit mit Menschen, denen ich weiterhelfen kann auf ihrem Weg ist etwas das mich wirklich erfüllt.
Wie so oft, ist auch hier Realität und Wunsch nicht deckungsgleich. Aber mir machen alle Bereiche Spass, daher komme ich mit der Realität sehr gut klar.
In den Sozialen Medien und in der Prägung meines Markenbildes, sieht man praktisch nur einen kleinen Teil meiner Arbeit.
Den künstlerischen Teil meiner Arbeit über den ich mich als Fotografen und meine fotografische Tätigkeit hauptsächlich definiere.
An der Grafik kann man unschwer erkennen, dass das aber der Teil ist, der mir nicht mein finanzielles Überleben sichert. Meine Miete und den Unterhalt für unser Leben als Familie bestreite ich praktisch zu 60% aus meinen Aufträgen von Businesskunden und Werbeaufträgen.
Ganz simpel. Ich hatte vor meiner Tätigkeit als Fotograf eine eigene Werbeagentur. Ein paar Kunden aus dieser Zeit betreue ich weiterhin. Von Zeit zu Zeit kommen auch neue Kunden hinzu.
Bei diesen Aufträgen handelt es sich hauptsächlich um grafische Dienstleistungen und Marketingberatungen.
Machen wir uns nichts vor, die Zeiten in denen ein Fotograf fantastische Tagessätze erzielen konnte und sehr gut Geld verdiente liegen hinter uns. Heute muss man um die Aufträge kämpfen und sich gegen - zum Teil auch sehr gute - Hobbyfotografen durchsetzen, die ihre Dienstleistung zu Dumpingpreisen anbieten.
Einfach ist es nicht mehr. Gute Fotografen gibt es viele. Trotzdem darf ich heute sagen, dass ich mein Geld mit dem verdiene, was ich am meisten Liebe - der Fotografie! Und das ist ein Segen! Ich möchte allerdings keine Illusionen schüren! Es geht jeden Monat, aber übrig bleibt nicht wirklich etwas.
Jeder einzelne Baustein meiner Arbeit würde für sich nicht ausreichen um zu überleben. Alle gemeinsam reichen aus. Der Plan ist, den ein oder anderen Zweig mehr auszubauen um Zeit zu gewinnen.
Was meine ich damit?
Um zum aktuellen Zeitpunkt alles unter einen Hut zu bringen, ist meine Arbeitswoche praktisch sieben Tage lang. An diesem Punkt muss ich ansetzen und die Teile meiner Tätigkeit forcieren, die skalierbar sind.
Das sind mein PROGRESS Magazin und der Online Shop.
Alles was an diesen Stellen hereinkommt ist skalierbar. Das heisst, dass mehr Umsatz nicht gleichzusetzen ist, mit mehr Arbeit. Insofern bin ich sehr dankbar, für alle, die bei mir einkaufen oder mein Magazin Abonnieren. Das Unterstützt meine Arbeit. Und dabei geht es nicht um eine utopische Vorstellung mit der Fotografie reich zu werden. Vielmehr geht es darum, auch mit einer Fünf Tage Woche von der fotografie leben zu können, um die Work-Life-Balance zugunsten meiner Familie verbessern zu können.
Wie gesagt, im Moment arbeite ich oft sieben Tage die Woche und versuche den Mittwoch Nachmittag frei zu haben, da meine Kinder an dem Nachmittag ebenfalls frei haben. Die Gratwanderung zwischen Familie und Selbstständigkeit ist schwierig, aber möglich. Immerhin kann ich vieles meiner Arbeit von zu Hause aus erledigen. So bin ich mittags meist da, wenn die Kinder nach Hause kommen und kann ihnen etwas zu Essen machen. Wir haben täglich etwas Zeit zusammen. Von der Fotografie zu leben bedeutet für mich, Familie und Beruf vereinen und von dem leben zu können, was ich liebe. Dafür bin ich dankbar.
]]>Aber was sind denn wichtige Bestandteile eines guten Bildes?
Gutes Licht, ein ansprechender Bildaufbau. Geschichte und Ausdruck.
Natürlich auch technische Dinge wie die Belichtung, Schärfe, das Bokeh und die Farben (wenn es denn welche hat) spielen eine Rolle. Aber meistens werden genau diese Aspekte überbewertet. Auch wenn technische Gegebenheiten nicht perfekt sind, kommen manchmal Bilder raus, die so toll sein können, dass man sie aufhängen möchte. Das haben grosse Fotografen der Vergangenheit bewiesen und ich sehe das auch immer wieder in meiner eigenen Arbeit. Manchmal ist ein Bild eben unscharf aber trotzdem gut. Dabei geht es nicht mal primär darum ob das alle gut finden. Es geht darum, ob ich als Künstler zu 100% dahinter stehen kann und mir sage: Das ist genau das wie ich meine Kunst definiere und es passt perfekt in meine Vorstellung von einem guten Bild.
Das Bild von Tabea ist etwas unscharf, da ich mit meinem manuellen Fokus der spontanen Bewegung nicht ganz nachgekommen bin. In einer kleinen Auflösung wie hier kann man das eigentlich kaum erkennen. Aber auch für einen grossen Print würde mich das nicht stören, da mich der Ausdruck einfach fasziniert.
Das Bild von Carla ist gleich komplett unscharf geworden. Übrigens auch eines der Bilder, das ich 2020 in Grossformat verkaufen konnte. Aber trotzdem sind diese beiden hier gezeigten Bilder für mich mit die besten, die ich in den letzten Jahren gemacht habe. Warum? Weil ich den Ausdruck und den Moment liebe!
Gerade auf Workshops erlebe ich es immer wieder, dass jemand ein Bild macht und dann sofort auf 100% hinein zoomt und dann kommt ein: Ah ist unscharf… Wenn ich dann sage “scheiss drauf!” Sind die meisten erstaunt. Aber JA! Was Solls? Wenn das Bild Hammergeil ist, wen kümmert dann noch eine leichte Unschärfe?
Sorry für meine Ausdrucksweise an der Stelle, aber wenn es um tolle Bilder geht bin ich emotional. Geht mal in ein Museum und schaut euch die Bilder der grossen Meister an. Kein Bild ist für unsere heutigen Massstäbe scharf.
Also habt Mut auch mal ein Bild zu zeigen, das nicht technisch perfekt ist. Denn jedes noch so unscharfe Bild das Seele hat ist noch tausendmal besser als ein technisch perfektes Bild ohne Ausdruck!
Um Henri Cartier-Bresson zu zitieren: „Ein gutes Foto ist ein Foto, das man länger als eine Sekunde anschaut“. Und das liegt definitiv nicht an der Technik, sondern am Gefühl und Ausdruck.
Klar, man muss viel üben, sich immer wieder fordern, Fehler machen und daraus lernen. Ich habe mich jahrelang mit Bildaufbau, Komposition und Farblehre beschäftigt. Man kann Regeln nur bewusst brechen, wenn man sie auch kennt.
Und abgesehen davon, wer keinen Mut hat Mist zu bauen, der entwickelt sich auch nicht. Also versuch ein Bild aus verschiedenen Perspektiven zu machen, mal weiter weg mal näher dran, mal mehr von oben etc. Nur so findest Du den richtigen Winkel. Mach ich ja auch. Wie Scott Kelby schon sagte: "Ein guter Fotograf macht viele schlechte Bilder.” Am Ende eines Sets muss man nur das Eine raus nehmen das klasse geworden ist.
Meist funktionieren total einfache Lichtsets hervorragend. Eine Lichtquelle, wie ein Fenster oder eine Türe reichen aus um fantastische Bilder zu erstellen.
Folgende Bilder sind alle im wahrsten Sinne des Wortes “zwischen Tür und Angel” entstanden.
Mit einem Fenster oder einer Türe kann man so viele tolle Bilder machen! Ich hab meine liebsten Sets zusammen gestellt und zur Inspiration viele Bilder dazu gestellt, damit man einen kleinen Leitfaden hat, was man alles machen kann. Auch was das unterschiedliche Posing betrifft. Dieses PDF kann man aufs Handy laden und wann immer man es braucht herausziehen um etwas Inspiration zu holen oder vielleicht einfach dem Model eine Pose zu zeigen, die toll aussieht.
]]>Da es ja genügend Datenblätter und Testberichte über die technischen Fähigkeiten gibt - und jeder, der mich kennt, weiss, dass ich darauf nicht viel Wert lege - möchte ich das für mich Wichtigste zeigen, Bilder!
Um möglichst nah am Original zu bleiben, habe ich jedem Bild maximal 5 Minuten gewidmet. Der nun folgende Testbericht ist also sehr subjektiv und richtet sich nach meinem Gefühl und den Ansprüchen, die ich an eine Kamera stelle. Wenn in den letzten Monaten News zu Fujifilm auftauchten, ging es sehr oft um die Mittelformat Kamera GFX.
]]>Da es ja genügend Datenblätter und Testberichte über die technischen Fähigkeiten gibt - und jeder, der mich kennt, weiss, dass ich darauf nicht viel Wert lege - möchte ich das für mich Wichtigste zeigen, Bilder!
Um möglichst nah am Original zu bleiben, habe ich jedem Bild maximal 5 Minuten gewidmet. Der nun folgende Testbericht ist also sehr subjektiv und richtet sich nach meinem Gefühl und den Ansprüchen, die ich an eine Kamera stelle. Wenn in den letzten Monaten News zu Fujifilm auftauchten, ging es sehr oft um die Mittelformat Kamera GFX. In der Vergangenheit hat Fuji fantastische Mittelformatkameras gebaut, so z. B. die sogenannte «Texas Leica», die GW690. Ich selbst habe eine GL690, die sich hauptsächlich dadurch unterscheidet, dass sie den Einsatz von Wechselobjektiven ermöglicht. Ich habe einmal gelesen, dass Fujifilm gefragt wurde, warum sie gleich eine digitale Mittelformat bauen und keine Vollformat-Kameras. Scheinbar haben sie argumentiert, dass die Verbesserung von ihren APS-C zu Vollformat zu wenig wäre, dass sich das lohnen würde.
Der Vorteil liegt auf der Hand, mit 121 x 74 x 43 mm (B x H x T) und 337 g inkl. Akku ist die kleine Kamera sehr bequem zu tragen und hat dabei trotzdem einen angenehmen Bedienkomfort. In Verbindung mit dem Pancake Objektiv Fujinon XF 27mm f/2.8, das es auch im schickem Silber gibt, passt sie in die Jackentasche.
Fuji hat also achtgegeben und die Haptik deutlich verbessert im Vergleich zu den Vorgängern. Geliefert wird sie mit Akku, Ladegerät, Gurt, USB-Kabel und einem Aufsteckblitz, da der integrierte Blitz vermutlich der handlicheren Grösse zum Opfer gefallen ist. Ausserdem besticht sie mit einem tollen Design, ich persönlich mag den Retrostil total!
Ich bin Fuji-Fan, seit ich vor Jahren eine X-M1 besass, die mich wirklich überzeugt hatte. Vor allem die Objektive haben mich immer mit ihrer Abbildungsqualität fasziniert.
Wer wäre besser geeignet, eine neue Kamera mit mir zu testen, als die wunderbare «Doomed-Puppet»? Vollblutprofi und beeindruckendes Model. Zusammen haben wir bereits internationale Preise abgeräumt und so lag die Latte für die X-E3 recht hoch. Auch mit Daniela habe ich schon wunderbare Porträts geschaffen. Im Fotostudio haben wir uns einen Tag lang auf den kommenden Workshop vorbereitet und genug Gelegenheit gehabt, um viele Bilder zu machen.
Fuji X-E3 Testbild bei ISO 200, 35mm, f/5.6, 1/160 Sek.
Vorweg, dieser hat mich überzeugt. Die Bildvorschau ist sehr angenehm und sehr präzise. Man kann damit flüssig arbeiten und es gibt kaum Flackern (habe ich praktisch keines wahrgenommen). Bei der Arbeit mit Studioblitz kann man die Vorschau der Belichtung deaktivieren und erhält so Blick auf das Motiv. Verzögerungen konnte ich keine wahrnehmen. Einzig die Dimension des EVF ist für meine Begriffe etwas dürftig. Diese könnte durchaus noch etwas grösser ausfallen.
Phasenvergleich-Autofokus mit 325 Sensoren, Kontrast-Autofokus mit 49 Messfeldern.
Fuji muss sich ja immer wieder nachsagen lassen, dass der Autofokus nicht ihre grösste Stärke ist, besonders in Verbindung mit der Gesichts- und Augenerkennung. Ich habe das natürlich getestet, weil meine Nikon D800e gerade in diesem Punkt nicht «State of the Art» ist und ich sehen wollte, wie sich die kleine Kamera von Fuji im Vergleich schlägt. Mich hat der Autofokus echt überzeugt! Ich hatte praktisch keinen Ausschuss - natürlich fotografiere ich Porträts und nicht Kolibris - und auch wenn sich das Model etwas bewegt, ist der Fokus jederzeit schnell und zuverlässig.
Native ISO 200 und nach oben - für meinen Geschmack - nicht allzu viel Luft. Natürlich trifft auf so einen Sensor weniger Licht als auf einen Vollformatsensor und es ist wohl klar, dass es da Unterschiede geben muss aber für mich ist leider bei ISO 1600 Schluss, wobei ich dazusagen muss, dass ich da subjektiv recht empfindlich bin. Zumindest wenn ich Bilder später veröffentlichen möchte. Für diese Preis- und Kameraklasse ist das ISO Verhalten aber durchaus sehr gut. In manchen Testberichten liest man durchaus auch mal, dass sie bis 3200 gute Ergebnisse erzielt.
Natürlich kann die Kamera noch viel mehr! Panoramas aufnehmen, programmierbare fn Taste und Einstellräder, ein Fokusstick für das schnelle Verstellen des Fokuspunktes, Bluetooth und WiFi, den gleichen Sensor wie die X-T2, 8fps bis zu 23 RAW Files am Stück etc.
Aber! Bilder sagen mehr als tausend Worte
Am Ende des Tages gibt es für mich nur eines: das Bild. Egal wie gut der Autofokus ist und was es für tolle Features gibt, das Bild muss passen, alles andere ist für mich nur «nice to have». Mein Leica Summicron-R 50mm, das ich selbst für meine Nikon umgebaut habe, ist meine Lieblingslinse, obwohl sie keinen Autofokus hat, «nur» bis max. Blende 2 öffnet und erst ab 2.8 knackscharf ist. Sie hat nichtmal eine Springblende und liefert auch keine Infos an die Kamera zurück, aber was solls, sie macht die besten Bilder!
Ein paar technische Daten dazu:
Bei 300 dpi erhalten wir 50.8 x 33.87 cm
Bei einem A2 Druck sind es noch ca. 250 dpi
Bei 60 x 100 cm noch 150 dpi, was immer noch völlig ausreichend ist für einen Druck in diesen Ausmassen!
Wichtiger ist aber die Qualität der Pixel, denn die Anzahl an sich sagt noch nicht wirklich viel aus. Auch da ist die kleine Japanerin überzeugend, wenngleich man auch etwas Abstriche machen muss, wagt man den etwas unfairen Vergleich mit Vollformat Boliden. Sieht man sich ein Bild auf 100 % an einem modernen Monitor an, so sieht man doch einen Unterschied in Sachen Detailwiedergabe. Auch die Kontraste und die Plastizität sind unbearbeitet, nach meinem Gefühl nicht ganz so intensiv wie beim Vollformat.
Für mich war ganz klar, ich möchte eine kleine Zweitkamera, die auch mal in die Jackentasche passt, und mit der ich trotzdem Bilder machen kann, die meinen Ansprüchen genügen. Das kann die Kleine Japanerin, und in Verbindung mit den wirklich beeindruckenden Fujinon Linsen ist die X-E3 nun meine ständige Begleiterin.
Wer schleppt schon gern ständig den Fotorucksack mit? Aber jeder hat sich doch schon einmal gewünscht, er hätte es getan. Diese Kamera ermöglicht es mir, in solchen Situationen gut gerüstet zu sein.
Mein Modell (Body) hat 858 CHF (ca. 780 Euro) gekostet und ist damit preislich endlich auch eine gute Alternative.
Von mir daher eine klare Empfehlung.
]]>Das Sigma ist gefühlt, das schwerste Objektiv das ich seit Jahren in der Hand hatte und mit einem Filterdurchmesser von 86mm ist es auch mächtig viel Glas! Wenn man es mal von der Kamera abschraubt und hindurchsieht, dann ist das schon beeindruckend! Aber taugt es auch in der Praxis wirklich was? Hält es was es verspricht?
Kurz für die Lesefaulen - ich bin verliebt!
PRO:
KONTRA:
Für mich ist die Linse aber echt ein Traum, denn die Grösse und das Gewicht stören mich absolut nicht. Ich mache nur keine Kompromisse bzgl. Bildqualität und Bildeindruck. Der Verlauf der Unschärfe ist wirklich toll und das musste ich zu Beginn unseres Shootings auch sofort testen.
ISO 500, 85mm, f/1.6, 1/200 Sek.
Die Bildschärfe ist selbst bei 100% am Bildschirm meines MacBook noch klasse und auch schon bei Offenblende beeindruckend. Eine Zunahme der Schärfe beim Abblenden ist nur noch minimal sichtbar.
Die Kontrastabbildung ist genau das was ich mir wünsche, möglicherweise gehen da die Geschmäcker etwas auseinander, aber für meinen Stil der Fotografie könnte ich mir kaum ein besseres Objektiv wünschen! Farbsäume konnte ich keine beobachten allerdings hab ich das auch nicht in extremo herausgefordert.
Der Autofokus ist natürlich nicht weltbewegend schnell aber er ist sicher schneller als der meines alten Sigma 85mm f/1.4 und das ist für Portraitaufnahmen wirklich mehr als ausreichend. Zudem ist er treffsicher und hat keinerlei Fehlfokus, nicht auf die Nähe und auch nicht auf die Distanz. Da hat Sigma mal richtig abgeliefert! Zumindest bei meinem Exemplar. Es gibt da ja immer wieder Probleme bei Sigma. Manuelles fokussieren ist nicht wirklich praktisch, da die Rotation recht kurz ist. Meine Leica Objektive kann ich etwa drei mal so weit drehen, was das enorm erleichtert, allerdings fehlt mir das nicht wirklich bei dieser Linse. Ein Autofokus ist doch auch mal fein!
ISO 320, 85mm, f/2, 1/200 Sek. (Blitz indirekt von links vorne)
In meiner Lieblingsdisziplin, den intensiven Portraits, ist es das Beste Objektiv dieser Brennweite das ich jemals auf meiner Nikon D800e hatte und da waren schon ein paar. Die beiden aktuellen Nikon und das Vorgängermodell von Sigma. Die Zeiss habe ich bisher noch nicht testen können, aber gemäss den Reviews von lenstip.com soll das Sigma 85mm Art sogar besser sein. Zumindest ist es in meinen Augen fantastisch und ich hätte keinen Grund es wieder weg zu geben ;)
ISO 500, 85mm, f/1.4, 1/200 Sek. Die Schärfe hatte ich hier verhauen, aber ich fand das Bild einfach zu toll um es deswegen auszusortieren)
Und noch eins bei ISO 250, 85mm, f/2, 1/200 Sek.
(geblitzt - sieht man nicht? Gut so!)
und weils so schön ist, noch ein sanftes
ISO 640, 85mm, f/1.4, 1/160 Sek.
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Da stand sie also die klassische goldene Nikon Verpackung. Mich interessierte aber natürlich nur der Inhalt. Das ausgepackte Objektiv ist echt ein mächtig anmutendes Teil - Filtergewinde nicht weniger als 82mm! Mit knapp einem Kilo (985g) auch kein Leichtgewicht auf dem Kamerabody, aber die optische Leistung braucht eben seinen Platz. Auf der Kamera sieht das schon recht gross aus und das auch bei meiner D800e inkl. Batteriegriff, die ich zu der Zeit genutzt hatte.
Ne menge Glas also! Blickt man vorne rein hat man das Gefühl in einen massiven extrem klaren Block geschmolzenen Sand zu sehen. Der Autofokus ist nicht besonders schnell, aber wen wundert das hier?
Für Portraitaufnahmen etc. mehr als ausreichend. Für Sportfotografie würde ich auf andere Objektive zurück greifen. Zu Beginn musste ich mich überraschender Weise etwas an die 20mm mehr Brennweite echt gewöhnen. Man braucht einfach auch ein wenig mehr Platz und die Distanz zum Modell ist etwas grösser. Die Haptik ist hochwertig wenn auch der Fokusring Nikon-Typisch leichtgängig ist und der Radius sehr klein. Nichts für Liebhaber der manuellen Fokussierung also - für mich persönlich ist das nicht so ideal - aber daran möchte ich das Ding ja nicht messen, es geht um Bildqualität!
Damit wär ich schon beim Thema und will nicht länger drum rum reden (vorweg: meine Erfahrung beruht auf einem Praxistest und nicht auf Laborwerten). Das 105er ist richtig scharf! Mit Sicherheit eine der schärfsten Linsen die ich je in der Hand hatte und das will was heissen! Selbst bei Blende 1.4 ist die Schärfe schon besser als bei so mancher Festbrennweite wenn sie abgeblendet wird und ab 1.6 legt sie sogar noch einen kleinen Tick zu. Chromatische Abberationen hatte ich auch bei Offenblende nur gering, nichts was Lightroom nicht mit einem Klick entfernen könnte, insofern kein Thema. Die 105mm bewirken allerdings, dass die Verschlusszeit entsprechend in die Höhe geht um ein Verwackeln zu vermeiden. Wo man mit 85mm noch ruhig halten kann, da wirds bei 105mm schon schwierig. Da nutzt auch kein interner Bildstabilisator etwas (die sind ja heutzutage fast in jeder spiegellosen Kamera drin), denn schliesslich fotografiere ich ja Menschen und die bewegen sich ja auch.
Für mich persönlich ist aber noch etwas anderes viel wichtiger als die perfekte Schärfe - das Bokeh. Nicht nur die Art der Unschärfe, sondern auch der Verlauf von scharf nach unscharf ist entscheidend für die Wirkung eines Bildes. Auch hier war ich begeistert von der Leistung der Linse, Nikon hat da echt ein grossartiges Stück gebaut! Der Unschärfeverlauf ist gleichmässig und weich, das Bokeh ruhig und cremig. Und ich bin nicht von jeder Nikon Linse restlos begeistert! Ich fotografiere z.B. die meisten meiner Portraits mit dem Leica Summicron-R 50mm f/2 und manchmal dem Leica Summicron-R 90mm f/2. Ich würde aber sagen das Bokeh des 105er ist besser als jenes des Nikon 135mm f/2 DC das ja als "cream machine" gilt und das ich früher bereits einmal hatte.
Die Vignettierung ist bei Offenblende erwartungsgemäss moderat bis stark, aber das stört mich absolut nicht, man kann das auch leicht beheben. Ich gehe davon aus, dass Adobe bald ein Objektivprofil für Lightroom / Photoshop heraus bringt.
Ich mag besonders auch die Farb- und Kontrastwiedergabe. Sehr angenehm und intensiv. Das Licht kommt offenbar sehr klar auf den Sensor.
Fazit: Eines der besten Objektive die ich je in der Hand hatte.
Bilder mit dem Nikkor 105mm f/1.4 an meiner Nikon D800e:
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